
Beleuchtung am Arbeitsplatz
Eine gute Beleuchtung am Arbeitsplatz macht den Unterschied – sie sorgt für klare Sicht, reduziert Ermüdung und kann sogar die Stimmung verbessern. Höchste Zeit, sich mit diesem wichtigen Thema zu beschäftigen! Doch welche Beleuchtung passt zu welchem Arbeitsplatz? Und welche gesetzlichen Vorgaben gibt es zu beachten?
In diesem Beitrag erfahren Sie, worauf es bei der optimalen Arbeitsplatzbeleuchtung ankommt.
Warum ist die richtige Beleuchtung am Arbeitsplatz so wichtig?
Die Qualität der Beleuchtung beeinflusst, wie gut wir sehen und wie schnell wir Details, Formen und Farben erkennen können. Zu dunkle oder flackernde Beleuchtung kann unsere Augen überanstrengen und Kopfschmerzen sowie Ermüdung verursachen.
Darüber hinaus hat Licht auch einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere Leistungsfähigkeit: Natürliches Tageslicht beeinflusst die Produktion von Hormonen – insbesondere von Melatonin, dem Schlafhormon – und reguliert damit unseren Tag-Nacht-Rhythmus. Helles, kühles Licht am Morgen macht uns wach und aufmerksam, während warmes, gedämpftes Licht am Abend den Körper auf den Schlaf vorbereitet. Fehlt dieser natürliche Wechsel, kann das zu Schlafstörungen, Erschöpfung und Konzentrationsproblemen führen.
Eine Beleuchtung, die sowohl auf die jeweilige Tätigkeit, als auch auf die verschiedenen Tages- und Jahreszeiten angepasst ist, trägt somit dazu bei:
- Die Augen zu entlasten und entspanntes Arbeiten zu ermöglichen
- Die Konzentration und Produktivität zu steigern
- Das Wohlbefinden und die Stimmung zu verbessern
- Die Sicherheit zu erhöhen und Fehler sowie Unfälle zu reduzieren
Idealerweise sollte so viel natürliches Tageslicht wie möglich genutzt werden. Wo das nicht ausreicht, muss eine geeignete künstliche Beleuchtung die fehlende Helligkeit ausgleichen.
Wichtige Kriterien für die Arbeitsplatzbeleuchtung
Bei der Planung der optimalen Arbeitsplatzbeleuchtung müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden. Dazu gehören:
- Beleuchtungsstärke
Je nach Tätigkeit wird unterschiedliche Helligkeit benötigt. Die Beleuchtungsstärke, gemessen in Lux (lx), beschreibt, wie viel Licht auf eine Fläche trifft. Für präzise Arbeiten, wie zum Beispiel an Maschinen oder beim Lesen von Kleingedrucktem, ist eine höhere Helligkeit notwendig, während weniger anspruchsvolle Tätigkeiten mit niedrigerer Beleuchtung auskommen.
- Lichtfarbe
Die Lichtfarbe wird nach ihrer Farbtemperatur in warmweiß, neutralweiß und tageslichtweiß unterteilt. Die Wahl der Lichtfarbe für hängt von der gewünschten Raumwirkung, der Tageszeit und der Tätigkeit ab.
- Warmweißes Licht (2.700 bis 3.300 Kelvin): Fördert Entspannung, ideal für Pausenräume
- Neutralweißes Licht (3.300 bis 5.300 Kelvin): Gut für allgemeine Büroarbeiten
- Tageslichtweißes Licht (> 5.300 Kelvin): Fördert Konzentration und Aufmerksamkeit, geeignet für Arbeitsbereiche mit hoher Präzision
- Farbwiedergabe
Der Farbwiedergabeindex (Ra-Wert) gibt an, wie genau Farben unter einer bestimmten Lichtquelle wiedergegeben werden. Ein hoher Ra-Wert (über 80) bedeutet eine naturgetreue Farbwiedergabe was besonders wichtig ist in Bereichen wie der Qualitätskontrolle oder bei kreativen Tätigkeiten.
- Blendfreiheit
Blendung, sei es durch direktes Sonnenlicht oder durch reflektierte Lichtquellen, kann die Sicht behindern und die Augen belasten. Um das zu vermeiden, sollten blendfreie Leuchten eingesetzt und Lichtquellen richtig positioniert werden, sodass keine störende Blendung entsteht.
Vorschriften zur Arbeitsplatzbeleuchtung
In Deutschland gibt es feste Regeln für die Beleuchtung am Arbeitsplatz, um sicherzustellen, dass alle Arbeitnehmer unter guten Bedingungen arbeiten können.
Arbeitsstättenrichtlinie ASR A3.4
Die ASR A3.4 wird vom Ausschuss für Arbeitsstätten (ASTA) entwickelt und vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales veröffentlicht. Sie definiert für verschiedene Arbeitsbereiche Mindestbeleuchtungsstärken, Farbwiedergabewerte und Anforderungen zur Vermeidung von Blendung und Schatten. Außerdem gibt sie Vorgaben zur gleichmäßigen Lichtverteilung und Flimmerfreiheit.
DIN-Normen
Es gibt verschiedene DIN-Normen, die Anforderungen an die Beleuchtung in unterschiedlichen Arbeitsbereichen definieren – darunter die DIN EN 12464-1, die sich speziell mit der Beleuchtung von Arbeitsplätzen in Innenräumen befasst. Die Norm legt keine festen Lösungen fest, sondern beschreibt Empfehlungen für die Beleuchtungsstärke, Leuchtdichteverteilung, Lichtrichtung, Lichtfarbe und Farbwiedergabe, die bei der Lichtplanung einbezogen werden sollten.
Verbot von Leuchtstoffröhren
Lange Zeit waren herkömmliche Leuchtstoffröhren (T5 und T8) in vielen Betrieben die bevorzugte Lichtquelle. Doch aufgrund ihres hohen Energieverbrauchs und des enthaltenen gesundheitsschädlichen Quecksilbers wurden Produktion und Verkauf in Deutschland im August 2023 verboten. Das führt dazu, dass viele Anlagen ausgetauscht werden müssen. Eine gute Alternative bieten LED-Lampen – sie sind energieeffizienter, langlebiger und sorgen für eine bessere Lichtqualität.
Sie haben Fragen zu den Anforderungen in Ihrem Betrieb oder benötigen Unterstützung bei der Lichtplanung?
Welche Beleuchtung brauchen verschiedene Arbeitsbereiche?
Jeder Arbeitsbereich bringt eigene Beleuchtungs-Anforderungen mit sich. Wir haben die wichtigsten Richtwerte gemäß ASR A3.4 für Sie zusammengefasst:
Arbeitsplatzbeleuchtung in der Werkstatt
In Werkstätten gibt es unterschiedliche Tätigkeiten – von groben Arbeiten bis hin zu feinmechanischen Präzisionsaufgaben. Je nach Art der Arbeit gelten folgende Mindestwerte:
- Allgemeine Werkstattbeleuchtung (z.B. in Kfz-Werkstätten):
300 lx | Ra ≥ 80 - Feine Maschinenarbeiten (z.B. Schleifen):
500 lx | Ra ≥ 80
- Feinmechanik (z.B. Herstellung von Werkzeug):
750–1.500 lx | Ra ≥ 60-80
Gerade in der Feinmechanik sollte darauf geachtet werden, dass die Lichtquelle optimal platziert werden, um störende Schatten zu vermeiden.
Arbeitsplatzbeleuchtung im Büro
In Büros, insbesondere an Bildschirmarbeitsplätzen, ist eine gleichmäßige, blendfreie Beleuchtung wichtig, um Augenbelastung zu vermeiden. Die ASR A3.4 empfiehlt folgende Werte für die Beleuchtungsstärke:
- Archive:
200 lx | Ra ≥ 80 - Ablegen, Kopieren:
300 lx | Ra ≥ 80 - Bildschirmarbeit (z.B. Schreiben, Lesen, Datenverarbeitung):
500 lx | Ra ≥ 80
Arbeitsplatzbeleuchtung in der Industrie
Auch in industriellen Arbeitsbereichen gibt es große Unterschiede in der erforderlichen Beleuchtungsstärke – je nach Art der Tätigkeit und dem Sicherheitsrisiko.
- Lagerhallen mit grober Orientierung:
50–300 lx | Ra ≥ 60 - Produktionsbereiche mit Maschinenarbeit:
300–500 lx | Ra ≥ 80 - Feinmontage und Qualitätskontrolle:
750–1.500 lx | Ra ≥ 80
Smarte Systeme ermöglichen es, die Beleuchtung mit weiteren Smart-Home-Komponenten wie Heizung, Jalousien oder Audiosteuerung zu vernetzen. Per Sprachsteuerung oder App lässt sich so das Schlafzimmer mühelos in eine individuell abgestimmte Wohlfühloase verwandeln.
Für den nächtlichen Toilettengang empfiehlt es sich, eine gedämpfte Beleuchtung von ca. 10 % der normalen Helligkeit für eine bestimmte Zeit einzustellen. So können Sie sich sicher in Ihrem Zuhause bewegen, ohne völlig wach zu werden. Das erleichtert es, schnell wieder einzuschlafen.
Arbeitsplatzbeleuchtung im Gesundheitswesen
Im medizinischen Bereich steht Präzision und Hygiene im Vordergrund. Eine gute Beleuchtung ist hier besonders wichtig:
- Krankenhausflure, Patientenzimmer:
50–300 lx | Ra ≥ 80
- Risikoarme medizinische oder pflegerische Tätigkeiten:
300 lx | Ra ≥ 90
- Behandlungsräume / OP-Vorbereitung:
1.000 lx | Ra ≥ 90
Arbeitsplatzbeleuchtung in der Nacht- und Schichtarbeit
In der Nachtarbeit ist es wichtig, ausreichend Licht für eine sichere und präzise Ausführung der Aufgaben zu haben. Gleichzeitig sollte das Licht jedoch nicht zu hell sein und wenig Blauanteil aufweisen, um den Tag-Nacht-Rhythmus nicht zu stören. Der Ausschuss für Arbeitsstätten empfiehlt für die Nachtarbeit eine warme bis neutralweiße Beleuchtung mit einer maximalen Farbtemperatur von 4.100 Kelvin.
Tipps für eine optimale Arbeitsplatzbeleuchtung
Hier finden sie die wichtigsten Empfehlungen, um die Beleuchtung am Arbeitsplatz effektiv und bedarfsgerecht zu gestalten:
- Tageslicht nutzen:
Platzieren Sie den Arbeitsplatz – wenn möglich – in der Nähe eines Fensters. Reicht das Tageslicht nicht aus, ergänzen Sie künstliche Beleuchtung, die sich am natürlichen Tagesverlauf orientiert und auf die jeweilige Tätigkeit abgestimmt ist. - Blendungen vermeiden:
Direkte Sonneneinstrahlung oder störende Reflexionen auf Bildschirmen belasten die Augen. Hier helfen Jalousien, Rollos oder entspiegelte Monitoroberflächen. - Beleuchtungsstärke und Farbwiedergabe anpassen:
Die Lichtintensität sollte der ausgeübten Tätigkeit entsprechen. Orientierung bietet die ASR A4.3., die konkrete Werte für verschiedene Arbeitsbereiche vorgibt. Eine hohe Farbwiedergabe (Ra ≥ 80) sorgt für natürliche Farbwahrnehmung. - Passende Lichtfarbe einsetzen:
Warmweißes Licht (2.700–3.300 K) wirkt entspannend – ideal für Pausenbereiche. Neutralweißes oder tageslichtweißes Licht fördert Konzentration und Leistungsfähigkeit. Vorsicht am Abend: Ein hoher Blauanteil (>4.100 K) kann den Schlafrhythmus stören. - Individuelle Anpassung ermöglichen:
Dimmbare Deckenlampen und verstellbare Schreibtischleuchten bieten Flexibilität – besonders wichtig für ältere Beschäftigte oder Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen. - Dynamisches Lichtkonzept einrichten:
Intelligente Lichtsysteme passen Helligkeit und Farbtemperatur automatisch an die Tageszeit an und unterstützen damit den natürlichen Biorhythmus.
Fazit: Bessere Beleuchtung – besseres Arbeiten!
Gutes Licht am Arbeitsplatz zahlt sich aus – für die Gesundheit, die Stimmung und die Leistungsfähigkeit Ihrer Mitarbeitenden. Als Arbeitgeber sollten Sie nicht nur darauf achten, gesetzliche Vorgaben zu beachten, sondern auch darauf, dass sich alle wohlfühlen. Denn wer sich in seiner Umgebung gut fühlt, arbeitet konzentrierter – und vor allem motivierter.
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