Balkonkraftwerke: Kleine Anlagen, große Wirkung
Balkonkraftwerke gewinnen hierzulande an zunehmender Bedeutung. Der Vorteil der Mini-PV-Anlagen: Sie erfordern weder ein eigenes Hausdach, noch eine aufwändige Installation! Somit bieten sie auch Mietern und Wohnungseigentümern eine erschwingliche und unkomplizierte Möglichkeit, Teil der Energiewende zu werden. Doch wie funktioniert eigentlich ein solches Balkonkraftwerk, wie wird es montiert und ab wann lohnt sich die Anschaffung? Diese und viele weitere Fragen beantworten wir hier.
Wie funktioniert ein Balkonkraftwerk?
Ein Balkonkraftwerk, häufig auch Plug & Play-Solaranlage genannt, besteht in der Regel aus 1-2 Photovoltaik-Modulen, einem Wechselrichter, der passenden Befestigung und einem Stecker. Im Prinzip funktioniert das System wie eine herkömmliche Photovoltaikanlage, allerdings in kleinerem Maßstab: Die Solarmodule nehmen das Sonnenlicht auf und wandeln es in elektrischen Strom um. Dieser Gleichstrom wird anschließend von einem Wechselrichter in den für den Haushaltsgebrauch benötigten Wechselstrom umgewandelt, der per Stromkabel und Steckdose ins Hausnetz eingespeist wird. Der produzierte Strom fließt dann automatisch zu Haushaltsgeräten wie z.B. Fernseher, Kühlschrank oder Waschmaschine. Reicht der vom Balkonkraftwerk produzierte Strom nicht für den Betrieb dieser Geräte aus, fließt einfach Strom vom Versorger aus dem öffentlichen Netz dazu.
Lohnt sich ein Balkonkraftwerk?
In der Regel sind 1-2 Module in der Lage, tagsüber genug Sonnenenergie zu sammeln, um einen wesentlichen Teil des Grundstrombedarf eines durchschnittlichen Haushalts zu decken. Jedoch ist die Leistung und damit auch die Frage, ob und wann sich ein Balkonkraftwerk lohnt, von vielen weiteren Faktoren abhängig – u.a. von der Leistung, der Ausrichtung, der individuellen Stromnutzung, den Stromkosten usw.
Wieviel Watt erzeugt ein Balkonkraftwerk?
Die Leistung eines Balkonkraftwerks kann je nach Größe und Modell variieren. Die kleinsten Module liefern circa 150 Watt, die größten rund 600 Watt. Ein Standard-Solarmodul liefert bei optimaler Ausrichtung eine Nennleistung von 350 bis 400 Watt – das heißt etwa 280 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Kann der Strom im Haushalt direkt verbraucht werden, reduziert sich der Strombezug dadurch etwa um die gleiche Menge. Diese entspricht etwa dem jährlichen Verbrauch eines Kühlschranks und einer Waschmaschine in einem Haushalt mit 2 Personen.
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Was kostet ein Balkonkraftwerk?
Ein durchschnittliches Balkonkraftwerk mit einer Leistung zwischen 350 und 400 Watt kostet in der Regel zwischen 500 und 1500 Euro. Dabei sind Wechselrichter, Befestigungs- sowie Montagematerial bereits eingerechnet. Die Kosten für die Installation und den Anschluss an das Stromnetz können je nach Anbieter und Standort sehr unterschiedlich ausfallen. Auch eventuelle Förderungen oder Steuervorteile können die tatsächlichen Kosten beeinflussen.
Wann amortisiert sich ein Balkonkraftwerk?
Bei geschickter Ausrichtung des Balkonkraftwerks amortisiert sich dieses meist bereits nach 5-10 Jahren. Aufgrund der stark steigenden Strompreise ist davon auszugehen, dass sich in Zukunft eine noch schnellere Amortisierung erzielen lässt.
Wie lange hält ein Balkonkraftwerk?
Die Lebensdauer eines Balkonkraftwerks beträgt zwischen 20 und 25 Jahren. Einige Komponenten wie der Wechselrichter müssen möglicherweise früher ausgetauscht werden. Werden die Solarmodule regelmäßig gewartet, gereinigt und Wechselrichter sowie Anschluss regelmäßig überprüft, kann die Lebensdauer des Systems verlängert werden.
Was sind die Vorteile eines Balkonkraftwerks?
Zusammengefasst bietet ein Balkonkraftwerk viele Vorteile:
- Nachhaltig: Balkonkraftwerke gelten als nachhaltige Energiequelle, da sie durch die Nutzung von Solarenergie zur Stromerzeugung beitragen. Ein Mini-Solarsystem spart etwa 2,5 Tonnen CO2-Ausstoß in 20 Jahren.
- Platzsparend: Balkonkraftwerke benötigen nur wenig Platz und können einfach am Balkongeländer, an der Fassade, auf der Garage oder der Terrasse montiert werden.
- Einfach zu installieren: Balkonkraftwerke können in der Regel einfach und schnell installiert werden, ohne dass eine aufwändige Montage auf dem Dach erforderlich ist. Einige Modelle sind sehr leicht und können mithilfe von Gurten befestigt werden, sodass nicht einmal gebohrt werden muss.
- Kostengünstig & unabhängig: Balkonkraftwerke sind deutlich günstiger als Photovoltaikanlagen. Zusätzlich kann man sich durch die Anschaffung ein Stück weit von Stromanbietern unabhängig machen und somit vor steigenden Strompreisen schützen.
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Sind Balkonkraftwerke sicher?
Grundsätzlich sind Stecker-Solargeräte sehr sicher. Die verwendete Technik ist ausgereift, die Bauteile sind normgemäß hergestellt und geprüft. Wichtig ist jedoch, dass die verwendeten Modulwechselrichter die Anforderungen erfüllen, die auch an Wechselrichter für normale Photovoltaikanlagen gestellt werden. Wir empfehlen, dass Sie die Eignung des Stromkreises für die Einspeisung von Solarstrom prüfen und das Balkonkraftwerk fachmännisch montieren lassen.
Strom vom Balkonkraftwerk einspeisen oder speichern?
Ein Balkonkraftwerk ist in der Regel nicht dazu ausgelegt, Strom ins öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Die erzeugte Energie wird normalerweise verbraucht – auch, weil es in fast jedem Haushalt Stand-by-Geräte gibt, die beständig Strom ziehen. Für den seltenen Fall, dass tatsächlich mehr Strom produziert als im Haushalt benötigt wird, können die geringen überschüssigen Strommengen ins örtliche Stromnetz eingespeist werden.
Verfügt das Balkonkraftwerk über eine Speichermöglichkeit oder wird es durch einen Energiespeicher ergänzt, so kann der überschüssige Strom für einen späteren Zeitpunkt gespeichert werden. Da die Aufrüstung jedoch mit zusätzlichen Kosten verbunden ist, sollten Sie individuell prüfen, ob sich die Investition langfristig für Sie lohnt.
Was sind die Voraussetzungen für ein Balkonkraftwerk?
Damit ein Balkonkraftwerk installiert werden kann, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:
- Standort: Die optimale Ausrichtung eines Balkonkraftwerks
Balkonkraftwerke können an verschiedenen Orten installiert werden – aufgeständert am Boden, auf einem Flach- oder Schrägdach, am Balkongeländer, einer Fassade oder einer Garagenwand. Es ist wichtig, dass das Balkonkraftwerk optimal ausgerichtet ist, um eine hohe Leistungsfähigkeit der Solaranlage zu gewährleisten. So sollte die Anlage idealerweise nach Süden oder Südwesten ausgerichtet sein und vor Schattenwurf von umliegenden Gebäuden oder Bäumen geschützt sein. Eine Ausrichtung nach Osten oder Westen ist auch möglich, jedoch mit beeinträchtigter Leistungsfähigkeit. Von einem nach Norden ausgerichteten Balkonkraftwerk raten wir in der Regel ab, da die Sonneneinstrahlung hier am geringsten ist. - Steckdose: Die elektrischen Anschlüsse eines Balkonkraftwerks
Derzeit wird bei der Anmeldung von Balkonkraftwerken beim jeweiligen Netzbetreiber die Nutzung einer Wieland Einspeisesteckdose verlangt. Der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv) setzt sich jedoch derzeit verstärkt dafür ein, dass der Anschluss an eine klassische Haushaltssteckdose, die Schuko-Steckdose, bald als normenkonform gilt, um Installation und Betrieb zu vereinfachen. - Formalitäten: Die erforderliche Anmeldung eines Balkonkraftwerk
Aktuell sind zwei Anmeldungen des Balkonkraftwerks notwendig: Beim zuständigen Netzbetreiber sowie im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur. Wir empfehlen grundsätzlich, sich vor der Installation eines Balkonkraftwerks bei den zuständigen Behörden oder Energieversorgern zu informieren, um sicherzustellen, dass alle Vorschriften und Anforderungen erfüllt werden.
Für Miet- und Eigentumswohnungen gilt:
Möchten Sie das Solarmodul an der Balkonbrüstung oder der Hauswand anbringen, sollten Sie vorher Rücksprache mit dem Wohnungsbesitzer bzw. Vermieter halten, weil zur Installation bauliche Maßnahmen erforderlich sein können. Grundsätzlich darf der Vermieter die Installation nicht verwehren, jedoch können in besonderen Fällen Vorschriften des Denkmalschutzes dem Vorhaben entgegenstehen.
Gibt es eine Förderung für Balkonkraftwerke?
Eine Mini-PV-Anlage zu kaufen, rechnet sich in den meisten Fällen schon nach wenigen Jahren – mit einer Förderung aber noch deutlich schneller. Seit dem 01.01.2023 gilt ein Mehrwertsteuersatz von 0% auf Photovoltaikanlagen sowie jegliches Zubehör, das zusammen mit dem Solarmodul gekauft wird. Zudem bieten viele Bundesländern sowie einzelne Städte und Gemeinden Förderungen für Solaranlagen auf Balkonen und Terrassen an. Es lohnt sich daher, sich bei den örtlichen Behörden oder Energieversorgungsunternehmen nach möglichen Förderprogrammen zu erkundigen.
Was muss bei der Montage des Balkonkraftwerks beachtet werden?
Ein Balkonkraftwerk kann je nach Modell auf unterschiedliche Weise montiert werden. In der Regel erfolgt die Montage am Balkongeländer, auf einem Flach- oder Schrägdach, an einer Fassade oder Garage. Einige Modelle können mit Gurten befestigt werden, während andere auf einer Montageplatte verschraubt werden müssen. Dabei sollten unbedingt die Vorgaben und Sicherheitsbestimmungen des Herstellers beachtet werden. Nach der Montage muss die Anlage an das Stromnetz angeschlossen werden – direkt oder über einen Zwischenzähler.
Vorsicht: Wird das System fehlerhaft installiert, kann dies zu einer schlechten Leistung des Balkonkraftwerks führen und äußerst gefährlich sein. Aus diesem Grund empfehlen wir, für Anschlussarbeiten einen qualifizierten Fachbetrieb zu beauftragen.
Darüber hinaus ist zu prüfen, ob die vorhandene Elektroinstallation für ein Balkonkraftwerk geeignet ist. Ist dies nicht der Fall, müssen neue Sicherungen eingebaut werden. Falls die bestehende Elektroinstallation so alt ist, dass eine Nachrüstung von Sicherungen nicht möglich ist, müssen komplett neue Leitungen installiert werden. Denn Stromkreise, die in die Kraftwerke einspeisen, müssen mit einem Fehlerstromschutzschalter (FI) abgesichert werden. Um die Leitungen nicht zu überlasten, muss zudem die Nennleistung der Sicherung reduziert werden. Ein herkömmlicher Leitungsschutzschalter lässt eine Leistung von circa 3.500 W zu. Erzeugt das Balkonkraftwerk beispielsweise eine Leistung von 600 W, wird diese Mehrleistung nicht vom Leitungsschutzschalter erfasst und es kann zu einer Überlastung der Leitung kommen, da nun 4.100 W in den Stromkreis fließen können.
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