Rostrote Hauswand mit weiß aufgesprühtem Symbol für Personen mit Gehbehinderung

Barrierefreie Elektroinstallation: Zuhause ohne Grenzen

Die Nachfrage nach barrierefreiem Wohnen steigt zunehmend. Doch die wenigsten denken dabei auch an die barrierefreie Elektroinstallationen. Dabei genügt es nicht, einen Wohnbereich lediglich mit Rampen oder breiten Türen auszustatten, insbesondere die benutzerfreundliche Gestaltung der Elektroinstallation sollte unbedingt berücksichtigt und vorausschauend geplant werden. Doch welche Aspekte sind hierbei von Bedeutung und welche Möglichkeiten ergeben sich bei der barrierefreien Elektroplanung?

In diesem Beitrag geben wir Ihnen nützliche Hinweise und grundlegende Informationen für die Planung einer barrierefreien Elektroinstallation in Ihrem Zuhause.

Worum geht es bei barrierefreier Elektroinstallation?

Die barrierefreie Elektroinstallation ist ein wesentlicher Bestandteil eines inklusiven Wohnkonzepts, das darauf abzielt, verschiedene Räume für ältere Menschen und Menschen mit Behinderung benutzerfreundlicher und komfortabler zu gestalten. Das Hauptziel besteht darin, physische Barrieren zu beseitigen und eine Umgebung zu schaffen, die für alle Menschen, unabhängig von ihren körperlichen Fähigkeiten, leicht zugänglich ist.

Eine barrierefreie Elektroinstallation setzt sich aus folgenden Bausteinen zusammen:

  • Zugänglichkeit: Elektrische Einrichtungen wie Lichtschalter oder Steckdosen werden so angebracht, dass sie trotz möglicher körperlicher Einschränkungen für jeden leicht erreichbar sind.
  • Inklusives Design: Das Hauptziel der barrierefreien Elektroplanung ist es, die Handhabung von Produkten und Räumen für ein breites Spektrum von Nutzern zu erleichtern, ohne dass besondere Anpassungen erforderlich sind.
  • Sicherheit: Ein barrierefreies Zuhause in Bezug auf die Elektroinstallation berücksichtigt sicherheitsrelevante Aspekte wie die Vermeidung von Stolperfallen, beispielsweise durch eine saubere Verkabelung oder gute Beleuchtung, und den Einsatz von Technologien, wie moderne Alarmanlagen.

Vorschriften im Fokus: Richtlinien für eine barrierefreie Elektroinstallation

Die Richtlinie VDI/VDE 6008 Blatt 3 befasst sich mit der barrierefreien Planung elektrischer Anlagen in Wohngebäuden. Sie vermittelt einen Überblick über die wesentlichen Grundbedürfnisse des Menschen und seine Anforderungen an die Elektrotechnik und die technische Gebäudeausrüstung. Ziel der Richtlinie ist es, möglichst vielen Personengruppen mit und ohne Mobilitätseinschränkungen die selbstbestimmte Nutzung von Wohnräumen und öffentlichen Einrichtungen zu erleichtern. Unter Berücksichtigung der Voraussetzungen und Bedürfnisse verschiedener Gruppen werden entsprechend geeignete technische Produkte und Verfahren vorgestellt. Um eine intuitive Bedienbarkeit von elektrischen Systemen zu erreichen, müssen diese an den jeweiligen Nutzer angepasst werden und dessen Alter, Kenntnisse, Fähigkeiten und Gewohnheiten berücksichtigen.

Neben dem Vorhandensein des CE-Zeichens sollte bei der Beschaffung einer Elektroanlage oder eines elektrischen Systems auch auf anerkannte Prüfnachweise, wie VDE-Zeichen auf Standardprodukten, geachtet werden. Es sollten zudem Serienprodukte verwendet werden, die vor allem gebrauchs- und reparaturfreundlich sind.

Tipp: Wenn Sie weitere Fragen zu den aktuell gültigen Normen und Richtlinien für barrierefreie Elektroinstallationen haben, kontaktieren Sie uns. Unsere Experten von Elektro Ernst informieren, beraten und unterstützen Sie gerne.

Individuelle Lösungen: Möglichkeiten der barrierefreien Technologie

Ob Heizung, Küche oder Beleuchtung: Moderne Technologien eröffnen eine Bandbreite an Möglichkeiten, um Ihr Zuhause in ein barrierefreies, autonomes Umfeld zu verwandeln. Der technische Fortschritt öffnet Ihnen die Tür zu einem Lebensraum, in dem vieles elektronisch gesteuert werden kann. Bei der Entwicklung eines umfassenden Konzepts für barrierefreies und selbstbestimmtes Wohnen ist eine sorgfältige Planung besonders wichtig. Daher sollten alle Eventualitäten, individuellen Bedürfnisse und Wünsche berücksichtigt werden. Die persönliche Situation muss genau betrachtet und die aktuellen und zukünftigen Anforderungen gegeneinander abgewogen werden:

  • Besteht bereits zum gegenwärtigen Zeitpunkt Bedarf an einer barrierefreien Elektroinstallation, die den Wohnkomfort und die Sicherheit deutlich erhöhen würde?
  • Oder reicht es aus, die Wohnung auf mögliche und zukünftige Bedürfnisse vorzubereiten, um im Bedarfsfall ohne zusätzliche Aufwände und Umbauten Barrierefreiheit zu erreichen?

Die Vorbereitung und Planung einer barrierefreien Elektroinstallation hat den klaren Vorteil, dass Sie diese ohne große bauliche Veränderungen und Unannehmlichkeiten in der Zukunft umsetzen können. So schaffen Sie ein Zuhause, das nicht nur den aktuellen Bedürfnissen entspricht, sondern auch flexibel auf Veränderungen im persönlichen Lebensumfeld reagieren kann.

Bewegungsmelder

Für einen barrierefreien Haushalt sind Bewegungsmelder eine große Erleichterung. So ist ein automatisiertes Beleuchtungssystem über Präsenzmelder von Vorteil, da es das Tasten nach Lichtschaltern überflüssig werden lässt und diverse Stolperfallen beseitigt. Ein besonderer Vorteil: Sie sparen erhebliche Stromkosten. Aber auch für Türen können Bewegungsmelder je nach individuellem Bedarf sinnvoll sein, um sicherzustellen, dass automatische Türen geöffnet werden, wenn sich Personen nähern. Insbesondere für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen bedeutet dies eine Entlastung und mehr Komfort.

Klingel- und Sprechanlagen

Moderne Sprechanlagen an Türen erhöhen die Sicherheit erheblich. Sie sind nicht nur reine Kommunikationsmittel, sondern auch Schutzbarrieren, die es ermöglichen, potenzielle Besucher zu identifizieren. Vor allem Videoklingelanlagen bieten sich für diesen Fall optimal an. Sprechanlagen können mit barrierefreien Funktionen ausgestattet werden, um Personen mit eingeschränkter Mobilität den Zugang zu erleichtern. Dies kann unter anderem die Kombination von Gegensprechanlagen mit automatischen Türöffnern beinhalten. Darüber hinaus können moderne Anlagen heute von jedem Raum aus bedient werden, was insbesondere mobilitätseingeschränkten Personen mehr Flexibilität und Kontrolle ermöglicht, da Hindernisse wie Treppen oder das Durchqueren mehrerer Räume vermieden werden können. Für Menschen mit Hörbehinderungen sind auch optische Signale bei Klingelanlagen sinnvoll, die z.B. in Form von Lichtsignalen gesendet werden.

Sicherheitssysteme

Sicherheits- und Notrufeinrichtungen sind ein wesentlicher Bestandteil der barrierefreien Elektroinstallation. Gerade in Räumen, in denen sich Menschen mit körperlichen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen, wie beispielsweise mit eingeschränktem Hör- und Reaktionsvermögen, überwiegend selbst versorgen, sind Sicherheitseinrichtungen von großem Vorteil. Hausnotrufanschlüsse werden beispielsweise über Festnetz- oder Mobilfunkanschlüsse installiert und über einen mobilen Notfallknopf aktiviert. Der Einsatz solcher Systeme fördert die persönliche Sicherheit und Autonomie im privaten Haushalt.

Schalter und Steckdosen

Bedienungselemente wie Schalter und Steckdosen müssen so konstruiert und eingebaut sein, dass sie vom Benutzer ohne Unterstützung betätigt werden können. Die Elemente sollten so gestaltet sein, dass klar zu erkennen ist, welche Funktionen möglich sind und wie sie ausgeführt werden können. Darüber hinaus können Steckdosen und Schalter mit integrierten LED-Orientierungsleuchten bei Dunkelheit als Wegweiser dienen. Eine angemessene und ausgewogene Beleuchtung ist für viele Tätigkeiten im Alltag entscheidend, sei es zur Vermeidung von Stürzen oder zur Bewältigung einfacher Alltagsaufgaben. Dabei spielt unter anderem die Wahl der Lichtfarbe eine wichtige Rolle: Während kaltweißes Licht mit der richtigen Farbtemperatur die geistige Wachsamkeit und Konzentration fördert, kann der Einsatz von warmweißem Licht dazu beitragen, den Körper auf eine anstehende Erholungsphase vorzubereiten. Neben der Beleuchtung sind auch Anzahl, Anordnung und Höhe von Schaltern und Steckdosen wichtig.

Innovatives Wohnen: Barrierefreiheit mit Smart Home

Smart Home-Systeme bieten optimale Lösungen und zahlreiche Vorteile für ein barrierefreies und nachhaltiges Zuhause, das sich den täglichen Bedürfnissen anpasst – sowohl für technikbegeisterte als auch für beeinträchtigte Menschen. Sie helfen dabei, alltägliche Herausforderungen digital zu steuern und bestimmte Elemente zu bedienen, um den Alltag zu erleichtern.

  • Gefahrenmelder: Viele Alarmsysteme sind räumlich begrenzt; eine Lösung bieten smarte Gefahrenmelder, die eine Vibrationsnachricht auf das Smartphone senden. Somit bieten sie eine frühzeitige Warnung vor potenziellen Gefahrensituationen. Dies ist besonders wichtig für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder Sinnesbehinderungen, da sie unter Umständen nicht schnell genug reagieren können. Bei Feuer oder gefährlichen Gasen kann sich der Betroffene so rechtzeitig in Sicherheit bringen. Intelligente Alarmanlagen können zudem auch vor Einbrüchen warnen.
  • Fenster und Rollläden: Smart Home-Lösungen für Fenster und Rollläden können eine Reihe von Vorteilen für Menschen mit Beeinträchtigungen bieten, indem sie beispielsweise mit barrierefreien Bedienmöglichkeiten wie Sprachsteuerung, mobilen Apps oder Fernbedienungen ausgestattet werden. Dies ermöglicht insbesondere Menschen mit eingeschränkter Mobilität eine komfortable Bedienung. Intelligente Fenster- und Rollladenlösungen können außerdem so programmiert werden, dass sie sich zu bestimmten Zeiten oder in bestimmten Situationen automatisch öffnen oder schließen.
  • Lichtschalter: Durch die Integration intelligenter Technologien wie smarten Lichtschaltern können überflüssige Laufwege vermieden werden, was gerade mobilitätseingeschränkten Personen körperliche Anstrengung erspart und den Alltag enorm erleichtert. So kann die Beleuchtung einfach angepasst und per Knopfdruck bedient werden.
  • Heizkörper: Die Bedienung von Heizkörperthermostaten wird durch Smart Home-Systeme erheblich erleichtert, da sie bequem über mobile Apps oder andere intelligente Steuerungssysteme gesteuert werden können – auch wenn Sie sich nicht zu Hause befinden. Das ist besonders für Menschen mit eingeschränkter Mobilität von Vorteil.
  • Funk-Türöffner: Smarte Funkriegelschalter lassen sich schnell installieren und können das manuelle Öffnen und Schließen von Türen ersetzen. Die einfache Bedienung der möglichen Steuerungssysteme ermöglicht nicht nur die Überwachung des Außenbereichs, sondern auch den bequemen und barrierefreien Einlass.

Förderung barrierefreier Elektroinstallationen für mehr Inklusion

Bei umfassenden Arbeiten an der Elektroinstallation stellt sich oft die Frage nach den Kosten. Doch diese können im Vorfeld nicht genau abgeschätzt werden, da die jeweiligen Bedürfnisse, Aufwände und Möglichkeiten sehr individuell ausfallen.

Es gibt jedoch verschiedene Fördermöglichkeiten für die barrierefreie Elektroinstallation, die die anfallenden Kosten etwas reduzieren:

  • KfW-Förderung: In Deutschland bietet die KfW-Bankengruppe verschiedene Förderprogramme für barrierefreies Wohnen an, die auch die Elektroinstallation umfassen können. Je nach Situation kann ein Zuschuss oder ein Förderkredit beantragt werden. Das KfW-Programm „Altersgerecht Umbauen“ unterstützt beispielsweise den Umbau von Wohnungen, um sie barrierefrei und sicher zu gestalten; hierbei können auch Kosten für Elektroinstallationen berücksichtigt werden. Die Förderung sollte noch vor Baubeginn beantragt werden.
  • Lokale Förderungen: Einige Städte und Gemeinden bieten Förderprogramme zur Verbesserung der Barrierefreiheit im Wohnbereich an. Diese können Zuschüsse oder Darlehen für Umbauten und Installationen anbieten.
  • Versicherungen: Krankenkassen oder Pflegeversicherungen können unter bestimmten Voraussetzungen finanzielle Unterstützung für barrierefreie Umbauten einschließlich der Elektroinstallation gewähren. Dies kann im Rahmen von Pflegeleistungen oder speziellen Zuschüssen erfolgen.
  • Zuschüsse und Darlehen: Sowohl verschiedene Organisationen als auch Stiftungen oder Vereine bieten bestimmte finanzielle Fördermittel für barrierefreie Umbauten und Installationen an.

Tipp: Für genaue Informationen zu spezifischen Fördermöglichkeiten ist es ratsam, sich an lokale Behörden, Wohnungsbaugesellschaften, Sozialdienste oder Beratungsstellen zu wenden. Diese können individuelle Beratung und Informationen zu Förderungen und Bedingungen bieten.

Barrierefreie Elektroinstallation mit Elektro Ernst

Als qualifizierter Elektro-Meisterbetrieb mit umfassender Erfahrung im Bereich Elektroinstallation helfen wir Ihnen gerne bei der Gestaltung eines benutzerfreundlichen Zuhauses. Unsere Experten stehen Ihnen nicht nur zur fachgerechten Beratung und einem umfassenden Service zur Verfügung, sondern führen darüber hinaus die für Sie individualisierte Elektroinstallation schnell und zuverlässig durch. Von der Planung bis zur Umsetzung – wir sind Ihr kompetenter Partner auf dem Weg zu Ihrer barrierefreien Elektroinstallation.

Gerne können Sie mit uns in Verbindung treten: Nutzen Sie dazu das untenstehende Kontaktformular, senden Sie uns eine E-Mail an info@elektroernst.de oder rufen Sie uns einfach unter folgender Telefonnummer an: 0221 84 15 12.

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