Elektroinstallation sinnvoll planen: Tipps für ein sicheres und effizientes Zuhause

Die Frage, wie die Elektroinstallation geplant werden sollte, ist insbesondere bei Neubauten oder größeren Renovierungen relevant. Denn hier gilt es zahlreiche Aspekte zu beachten: Zum einen müssen Schutzvorschriften eingehalten werden, wie zum Beispiel im Badezimmer. Zum anderen spielen individuelle Bedürfnisse bei der Elektroplanung eine wichtige Rolle. Auch an die Barrierefreiheit sollte frühzeitig gedacht werden.

In diesem Beitrag haben wir hilfreiche Tipps und Informationen für Sie zusammengefasst, die bei der Planung der Elektroinstallation beachtet werden sollten.

Was ist die Elektroinstallation?

Die Elektroinstallation ist das Rückgrat eines Gebäudes. Sie umfasst das Netzwerk elektrischer Komponenten, Schaltungen und Geräte, die für die Verteilung und Nutzung von elektrischer Energie verantwortlich sind. Dieses komplexe System erstreckt sich über das gesamte Gebäude und spielt eine Schlüsselrolle bei der Bereitstellung von Strom für verschiedene Zwecke, sei es für Beleuchtung, Heizung, Kühlung, Haushaltsgeräte, Kommunikation oder Unterhaltungselektronik.

Die Elektroinstallation besteht aus mehreren Hauptkomponenten:

  • Elektrische Leitungen und Kabel: Sie bilden das physische Netzwerk, durch das der elektrische Strom fließt.
  • Schaltungen und Schutzvorrichtungen: Schaltungen sind elektrische Pfade, die den Strom zu verschiedenen Geräten und Beleuchtungen leiten. In der Elektroinstallation werden Schutzvorrichtungen wie Sicherungen, Leitungsschutzschalter (LS-Schalter) und Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) eingesetzt, um vor Überlastung und Kurzschlüssen zu schützen.
  • Schalter und Steckdosen: Schalter ermöglichen zum Beispiel die Steuerung der Beleuchtung in einem Raum, während Steckdosen den Anschluss von elektrischen Geräten ermöglichen.
  • Unterverteilung (Verteilerkasten): Die Unterverteilung ist das Herzstück der Elektroinstallation. Sie empfängt den Strom vom Stromnetz und verteilt ihn auf die verschiedenen Stromkreise im Gebäude. Hier werden auch die Schutzvorrichtungen wie Fehlerstromschutzschalter und Leitungsschutzschalter installiert.

 

Die Elektroinstallation kann entweder “auf Putz” oder “unter Putz” erfolgen, je nach den ästhetischen Anforderungen, den örtlichen Vorschriften und den baulichen Gegebenheiten.

Elektroinstallation auf Putz:

  • Bei dieser Methode werden elektrische Leitungen und Schalterdosen sichtbar auf der Oberfläche der Wände und Decken installiert.
  • Sie ist schneller und einfacher zu installieren und eignet sich gut für Renovierungen, wenn das Aufbrechen von Wänden vermieden werden soll.
  • Die sichtbaren Kabel und Schalterdosen können jedoch als weniger ästhetisch empfunden werden.
  • Die Installation auf Putz erfordert spezielle Oberflächenmontage-Schalterdosen und Kabelkanäle.

 

Elektroinstallation unter Putz:

  • Bei dieser Methode werden elektrische Leitungen und Schalterdosen in den Wänden oder Decken versteckt, sodass sie unsichtbar sind.
  • Sie bietet eine saubere und ästhetisch ansprechende Lösung, da keine sichtbaren Kabel oder Schalterdosen vorhanden sind.
  • Die Installation unter Putz erfordert das Öffnen der Wände oder Decken, um die Verkabelung zu verlegen, was zeitaufwändiger und kostenintensiver sein kann.
  • Diese Methode wird oft bei Neubauten oder umfassenden Renovierungen bevorzugt.

Der Elektro­installationsplan

All die oben genannten elektrischen Komponenten eines Gebäudes werden in einem Elektroinstallationsplan strukturiert und verständlich dargestellt. Der Plan kann auf verschiedene Arten erstellt werden, darunter handgezeichnete Skizzen oder computergenerierte CAD-Zeichnungen.

Die Basis ist eine Gesamtübersicht des Gebäudes, in welcher alle Räume und Bereiche markiert sind, in denen elektrische Installationen vorhanden sind oder benötigt werden. Anschließend wird die Platzierung von Lichtschaltern, Steckdosen für Geräte, Fernseher, Computer und andere elektrische Bedienelemente eingezeichnet. Je nachdem wie viel Details der Plan enthalten soll, wird auch der Verlauf der elektrischen Leitungen zwischen den einzelnen Komponenten eingezeichnet. Auch Sicherheitsmaßnahmen und -vorrichtungen wie FI-Schutzschalter und Blitzschutzsysteme werden berücksichtigt. Wenn das Gebäude Smart Home-Technologie enthält, wird dies im Plan ebenfalls eingezeichnet.

Jede elektrische Komponente wird sorgfältig beschriftet und gekennzeichnet, um ihre Funktion und ihre Position im Plan deutlich zu machen. Dies kann die Bezeichnung von Schaltern, die Angabe der Schutzschalter in der Schalttafel und die Identifikation von Leitungen und Kabeln umfassen. Zur Darstellung der verschiedenen elektrischen Elemente werden standardisierte Symbole und Zeichen verwendet.

Generell sollte für den Plan eine grobe Idee vorhanden sein, wie große Möbel in den verschiedenen Räumen positioniert werden sollen. So können Steckdosen und Schalter einfacher und speziell auf die individuellen Bedürfnisse angepasst geplant werden.

Elektroinstallationen in verschiedenen Räumen: Tipps und Schutzmaßnahmen

Im Folgenden haben wir Ihnen verschiedene Tipps zusammengestellt, worauf Sie bei der Planung der Elektroinstallation in verschiedenen Räumen achten sollten. Auch viele wichtige Schutzmaßnahmen und Pflichten, die einzuhalten sind, haben wir mit aufgenommen. Dennoch sollten Sie diese Überlegungen immer mit einem Elektriker abklären. Für die finale Planung und Installation Ihrer Elektroinstallation sind unsere Experten von Elektro Ernst an Ihrer Seite! Wir berücksichtigen Ihre Wünsche, beraten Sie umfassend und installieren alles schnell, zuverlässig und sicher. Nehmen Sie gerne Kontakt für eine Beratung auf!

Elektroplan für die Küche

In einer Küche werden eine Vielzahl an elektrischen Geräten benötigt. Eine gut durchdachte Elektroplanung ist deswegen unerlässlich. Praktische Tipps für die Küche sind folgende Punkte:

  • Berücksichtigung der Gerätestandorte: Bei der Planung sollte berücksichtigt werden, wo große Küchengeräte wie Kühlschrank, Herd und Geschirrspülmaschine platziert werden. Deswegen sollte zuerst die Küchenplanung abgeschlossen sein, damit die Standorte der Geräte feststehen. Anhand dieser Planung können dann im Anschluss Steckdosen und Leitungen verlegt werden. Herd, Kühlschrank und Waschmaschine verbrauchen viel Strom und benötigen daher eigene Stromkreise.
  • Steckdosen für Küchengeräte: In der Küche gibt es viele elektrische Kleingeräte wie Wasserkocher, Mixer oder Kaffeemaschine. Deshalb sollten entlang der Arbeitsplatte ausreichend Steckdosen eingeplant werden. Hier kann zwischen der herkömmlichen Steckdose an der Rückwand oder ausziehbaren Steckdosen in der Arbeitsplatte gewählt werden.
  • Beleuchtung: Die Beleuchtung sollte so geplant werden, dass überall in der Küche effizient gearbeitet werden kann und dunkle Ecken vermieden werden. Ein beliebter Platz für die Beleuchtung ist unter den Küchenoberschränken. Bei der Beleuchtung sollte auch darauf geachtet werden, dass die Schalter gut erreichbar sind.
  • USB-Ladestationen: Mit der zunehmenden Anzahl von elektronischen Geräten in der Küche kann es sinnvoll sein, USB-Ladestationen in Steckdosen zu integrieren, um das Handy oder Tablet aufzuladen.

Elektroinstallation im Keller

Der Keller wird in vielen Haushalten vielfältig genutzt, sei es als Lagerraum, Waschküche, Werkstatt oder als zusätzlicher Wohnraum, was bei der Planung der Elektroinstallation zu berücksichtigen ist. Da Keller feucht sein können, sollte in jedem Fall auf einen Feuchtigkeitsschutz geachtet werden. Weitere Tipps, die bei der Planung der Elektroinstallation im Keller berücksichtigt werden sollten:

  • Zählerschrank und Verteilung: Der Keller ist ein beliebter Ort für den Verteilerkasten, von dem aus der der Strom zu den verschiedenen Teilen des Gebäudes geleitet wird.
  • Beleuchtung: Die richtige Beleuchtung im Keller ist wichtig, da dieser Bereich oft wenig natürliches Licht erhält. Hier können Bewegungsmelder eingesetzt werden, um die Beleuchtung automatisch ein- und auszuschalten was praktisch ist und zusätzlich Energie spart.
  • Steckdosen: Steckdosen im Keller sind vielseitig einsetzbar und können für Werkzeuge, elektrische Geräte, Waschmaschinen, Trockner und andere Zwecke genutzt werden. Dies gilt es bei der Positionierung und Anzahl zu berücksichtigen.
  • Erdung: Das Haus benötigt eine ordnungsgemäße Erdung, um sicherzustellen, dass elektrische Ströme sicher abgeleitet werden können und Leitungsschutzschalter rechtzeitig abschalten. Dazu gehört das Verbinden von Hauptgasleitung, Hauptwasserleitung, Hausanschlusskasten (Strom), Heizungsrohre (Vorlauf, Rücklauf) und falls vorhanden der Anschluss des Fundamenterders. Sollte der Fundamenterder nicht vorhanden sein muss ein Tiefenerder nachträglich eingebracht werden.
  • Notstromversorgung: In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, eine Notstromversorgung für den Keller zu installieren, insbesondere wenn er als Wohnraum oder für wichtige Anwendungen genutzt wird.

Elektroinstallation im Kinderzimmer

Die Elektroinstallation im Kinderzimmer erfordert besondere Rücksichtnahme auf die Sicherheit und die Bedürfnisse der jungen Bewohner:

  • Kindersichere Steckdosen: In Kinderzimmern sollten Steckdosen kindersicher gestaltet sein, um Unfälle zu vermeiden. Diese Steckdosen haben spezielle Mechanismen, die verhindern, dass Kinder Gegenstände in die Steckdosen stecken können. Einsätze zum Nachrüsten sind nicht erlaubt, da diese die Einstecktiefe des Steckers verändern und es dadurch zu schlechterem Kontakt kommt. Ein Schmorbrand könnte entstehen.
  • Beleuchtung: Eine gute Beleuchtung ist im Kinderzimmer wichtig, sowohl zum Lernen als auch zum Spielen. Dabei sollte auf sichere Lampen geachtet werden, wie bruchsichere Lampenschirme oder LED-Leuchten, die nicht heiß werden.
  • Schalterhöhe: Die Schalter für die Beleuchtung sollten in einer Höhe installiert werden, die für Kinder leicht erreichbar ist, damit sie das Licht selbstständig ein- und ausschalten können.
  • Kabelmanagement: Das Management von Kabeln und Drähten im Kinderzimmer ist wichtig, um Unordnung zu vermeiden und die Sicherheit zu gewährleisten. Kabelkanäle oder Verkleidungen können verwendet werden, um Kabel sicher zu verbergen.
  • Zukunft: Bereits im Kindesalter schon an die Bedürfnisse im Jugendalter denken! So werden Steckdosen für Computer oder Fernseher geplant, auch wenn diese Geräte noch nicht benötigt werden.

Elektroinstallation im Außenbereich planen

Elektroinstallationen im Außenbereich erfordern besondere Planung, da sie Wind und Wetter ausgesetzt sind. Hier sind einige wichtige Überlegungen zur Elektroinstallation im Außenbereich:

  • Verwendete Materialien: Für den Außenbereich sollten nur witterungsbeständige Materialen verwendet werden, die speziell für den Einsatz im Freien geeignet sind. Dies gilt für Kabel, Steckdosen, Schalter, Gehäuse und Verbindungen. Auch die vorgesehenen Geräte, wie Leuchten oder Lautsprecher, sollten für den Außenbereich geeignet sein.
  • Verkabelung: Die Verkabelung sollte in wasserdichten oder feuchtigkeitsbeständigen Leerrohren oder Gehäusen verlegt werden, um die Kabel vor Feuchtigkeit und Beschädigung zu schützen.
  • Höhe und Positionierung: Steckdosen und Schalter im Freien sollten so positioniert werden, dass sie leicht zugänglich, aber außerhalb der Reichweite von Wasserquellen und Überflutungen sind.
  • Überspannungsschutz: Der Einsatz von Überspannungsgeräten schützt die Elektroinstallation vor Überspannungen, die durch Blitzeinschläge oder andere Ereignisse verursacht werden.
  • Wartung: Die elektrische Außeninstallation sollte auf Anzeichen von Verschleiß oder Beschädigung untersucht werden. Verwitterte oder beschädigte Teile sollten getauscht werden.

Elektroinstallation fürs Smart Home

Auch für die Elektroinstallation von Smart Home gibt es einige Tipps, die beachtet werden sollten:

  • Planung und Design: Bei der Planung sollte gut überlegt werden, welche Geräte und Systeme wo installiert werden sollen. Das betrifft unter anderem Beleuchtung, Heizung, Sicherheit und Unterhaltung.
  • Fernzugriff: Wenn von unterwegs auf das Smart Home zugegriffen werden soll, muss sichergestellt sein, dass eine permanente Internetverbindung besteht. Hierfür werden entweder alle Geräte mit dem Router verbunden oder Repeater installiert, damit das ganze Haus mit WLAN versorgt ist.
  • Erweiterbarkeit: Bei der Elektroinstallation sollte darauf geachtet werden, dass das Smart Home in Zukunft erweitert werden kann. Dies erspart aufwendige Nachinstallationen.

Barrierefreie Elektroinstallation – Heute schon an morgen denken

Barrierefreie Elektroinstallation bezieht sich auf die Gestaltung der elektrischen Infrastruktur, für Ältere oder Menschen mit Behinderung. Dabei sollten Sie schon frühzeitig daran denken, Ihr Zuhause fit fürs Alter zu machen.

Praktische Hilfen sind zum Beispiel Bewegungsmelder für Lampen oder für Türen, gerade wenn eine Person auf den Rollstuhl oder Rollator angewiesen ist.

Auch Smart Home-Systeme haben sich für das Alter bewährt. Das Licht mittels Sprachassistenten oder Bedienpaneel ein- und auszuschalten kann eine große Erleichterung sein, wenn man dafür nicht aufstehen muss. Gleiches gilt für die Einstellung der Heizung oder die Türkommunikation.

All diese Punkte sollten frühzeitig bedacht werden. Wird zum Beispiel die Elektroinstallation erneuert, sollten Vorkehrungen für das Alter getroffen werden. Das erleichtert später notwendige Anpassungen. Dazu gehört unter anderem ausreichend Steckdosen und Netzwerkkabel in verschiedenen Räumen zu installieren, um die Integration von Smart Home-Technologien zu ermöglichen. Die Planung von höhenverstellbaren Steckdosen und Schaltern sowie die Integration von intelligenten Lichtsteuerungssystemen und können die Barrierefreiheit in Wohnräumen verbessern und die Anpassung an individuelle Bedürfnisse erleichtern.

Sie sind sich unsicher, wie Sie Ihre Elektroinstallation für das Alter planen sollen? Unser Expertenteam berät Sie gerne über verschiedene Möglichkeiten, um Ihr Zuhause heute schon für barrierefreies Wohnen vorzubereiten. Nehmen Sie hierzu gerne Kontakt zu uns auf!

Wenn Sie ausführliche Informationen zu dem Thema erfahren möchten, dann schauen Sie gerne bei unserem gesonderten Beitrag zur barrierefreien Elektroinstallation vorbei.

Kann ich die Elektroinstallation selbst planen?

Die Planung der Elektroinstallation scheint im ersten Moment leicht machbar, da das Bestimmen der richtigen Positionierung von Schaltern und Steckdosen nicht komplex wirkt. Allerdings gibt es viele gesetzliche Vorgaben, die eingehalten werden müssen und eine Fehlplanung kann im Nachhinein hohe Kosten verursachen. Hier sollten Sie sich an erfahrene Elektriker wenden, die auch praktische Tipps geben können.

Auch die Elektroinstallation selbst in die Hand zu nehmen kann in bestimmten Situationen verlockend sein, insbesondere bei kleineren Arbeiten wie dem Austausch von Steckdosen oder Schaltern. Aus Sicherheitsgründen sollte jedoch auch hier ein professioneller Elektriker beauftragt werden.

Elektroinstallationen sind nicht nur technisch anspruchsvoll, sondern bergen auch erhebliche Sicherheitsrisiken. Professionelle Elektriker verfügen über das notwendige Fachwissen und die Erfahrung, um komplexe Installationen sicher und effizient durchzuführen. Ihre Arbeit gewährleistet dabei nicht nur die Sicherheit, sondern auch die langfristige Zuverlässigkeit der elektrischen Anlagen.

Wenn Sie eine Elektroinstallation durchführen möchten, ist Elektro Ernst der richtige Partner an Ihrer Seite! Unsere Experten beraten Sie umfassend, planen die Elektroinstallation nach Ihren persönlichen Wünschen und führen die Arbeit gewissenhaft und sicher aus. Vereinbaren Sie einfach einen Beratungstermin und wir melden uns schnellstmöglich bei Ihnen!

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